Montag, 13. Juni 2016

Testgelesen (2) - "Reflektierbar"

Auch Kreativitätstechniken, die eher für Präsenzveranstaltungen gedacht sind lohnen immer wieder einen Blick, denn so manche Technik lässt sich auch gut in den virtuellen Raum übertragen.

Ein solches Buch ist z. B. "Reflektierbar" von Jörg Friebe, welches ich gerne testgelesen habe.

[Artikel als pdf zum Download]




Der Klappentext spricht von:

 "100 Reflexionsmethoden für .... Trainerinnen und Trainer, Lehrkräfte
und Weiterbildner, die sich erfahrungs- und handlungsorienterten Lernen verschrieben haben, selbstgesteuerte Lernprozesse initiieren und an Verhalten und Einstellungen Ihrer Teilnehmer [im Seminar und Coaching] arbeiten möchten."

Also sehr neugierig setzte ich mich "bewaffnet" mit Post-its, Stift und Notizblock gemütlich mit einer Tasse Kaffee hin und begann zu stöbern ...

* * * * *

Bereits beim ersten Durchsehen landeten 11 Post-its an verschiedenen Stellen - bei diesen beschriebenen Techniken hatte ich bereits eine konkrete Vorstellung, wie ich diese Techniken auch im virtuellen Raum umsetzen könnte.

Meistens gehe ich schrittweise vor:
  1. Zunächst suche ich die Techniken, bei welchen ich ein konkretes Bild im Kopf habe, welche Tools im virtuellen Raum (VC) die Technik auch abbilden können. Wichtig ist mir dabei, dass das Erleben und damit das Ziel, welches die Technik verfolgt, auch im Webinar auf diese Weise von den Teilnehmern erfasst werden kann.
  2. Im zweiten Schritt schaue ich mir die jeweilige Methode genau an. Gibt es nur ein oder mehrere Tools im VC, wie ich mit den Teilnehmern arbeiten könnte. Und ich stelle mir die Frage: Welches Tool benötigt dabei welche Vorbereitung, Hilfestellungen in der Durchführung oder Nachbereitung?
  3. Gleichzeitig überlege ich auch an welcher Stelle im Webinar - also zum Einstieg, zur Themenbearbeitung, zur Reflexion oder zum Übertrag - sich die Methode ggf. auch noch einsetzen lässt.
Die Methode des "Fußabdruck" auf S. 65 im Buch war mir im ersten Moment gar nicht so präsent - doch auf den zweiten Blick ... Jörg Friebe bietet dazu an, dass jeder Teilnehmer dazu einen Fußabdruck erhält und auf die Sohle schreiben soll, welches seine nächsten Schritte sind. Der Rest der Gruppe darf/soll dann in den Zehen Kompetenzen, Ressourcen, Stärken ergänzen.

Nun zu meinem "Bild im Kopf"

Ich bereite eine Folie vor mit nicht nur einem, sondern zwei Fußabdrücken ... Zur Reflexion am Ende der E-Trainer-Weiterbildung kommt darauf die Frage: "Was sind Ihre ersten Schritte auf dem Weg zum E-Trainer?"

Jede/r Teilnehmer arbeitet einzeln nacheinander. Die Folie wird mit dem Whiteboard überlagert und der TN kann nun in der Sohle des rechten Fuß seine ersten Schritte eintragen. Die Gruppe ergänzt dann in der Sohle des linken Fußes noch wichtige Punkte zu den Stichworten des Teilnehmers.
Nun können alle nochmals arbeiten - und in den Zehen an Kompetenzen, Ressourcen, Stärken, wichtige Rahmenbedingungen usw. erinnern...

* * * * *

Also ganz klar - auch wenn auf dem Buch und in dem Buch keine einzige Silbe und kein Hinweis auf E-Trainer und Webinare zu finden ist - so doch viele Anregungen auch für die Nutzung im virtuellen Raum.

Lesen Sie sich rein und - denken Sie mal über "den Tellerrand" hinaus.

Ich werde auch weiterhin "nicht spezifische" Bücher lesen - es ist immer wieder erfrischend Methoden wieder zu entdecken und weiter zu entwickeln. Danke an Jörg Friebe für diese Zusammenfassung dieser ganzen Methoden, die ich sicher noch öfter zur Hand nehmen werde um darin eine Idee für den VC zu entdecken.

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche und viele interessante Entdeckungen ...

Herzliche Grüße
Anja Röck



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen