Doch wie soll diese Technik in E-Learning Szenarien, z.B. im Virtuellen Raum umgesetzt werden?
Zur Erinnerung .... aktives Zuhören bedeutet: Interesse, Aufmerksamkeit am Gesprächspartner zu signalisieren und dem Gegenüber wertungsfrei zugewandt sein.
Aktiv wird das (vom Gegenüber) Gesagte in eigenen Worten und wiederholt
die Bestätigung vom Gesprächspartner eingeholt.
Oft kommt beim Empfänger im Gespräch nicht so genau an, was der Sender wirklich gemeint hat. Dies ist schon in Präsenz so - und da haben wir immerhin noch die Möglichkeit auf die Körperhaltung des Gegenüber zu schauen um besser zu verstehen.
Beispiel:
"Es ist mir egal!" - so die Aussage ...
Was verstehen wir?
Wurde diese Aussage mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf gemacht? War die Stimme dabei leise und eher verhalten?
Oder wurde der Satz mit geradem Rücken und fester Stimme formuliert? Konnte man am Ende des Satzes das "Ausrufezeichen" fast schon sehen?
In der Präsenz hilft uns die Körpersprache oft genauer zu verstehen, was der Gegenüber tatsächlich meint. Besonders wenn das Gesagte für den Zuhörer nicht ganz klar geworden ist.
In solchen Fällen helfen ja auch die unterschiedlichsten Fragetechniken, insbesondere, wenn die Aussage des Wortes, der des Körpers nicht entspricht.
Doch wie nun "aktiv Zuhören" im E-Learning.
Ganz klar - je mehr Kanäle im E-Learning zur Verfügung stehen, desto besser wird es klappen.
Aktives Zuhören im Virtueller Raum
Als E-Trainer ist es wichtig sich einzuhören auf die Gegenüber. Daher ist notwendig die Teilnehmer immer wieder ans Mikrofon zu holen. Dieser Kanal kann sehr viel mehr transportieren, als die gesprochenen Worte.
Wie wird etwas gesagt? Gibt es Pausen im Sprechen? Wie klingt die Stimme? Wird tief geatmen? ...
Für E-Trainer gilt es sich hier einzuhören ... klingt die Stimme entspannt? Bei der Sache? ... Und wenn nicht ... dann gilt es nachzufragen.
Nach meiner Erfahrung sind Fragetechniken und das rechtzeitige Fragen im virtuellen Raum noch wichtiger als in Präsenz.
Fazit:
Für das "aktive Zuhören" im virtuellen Raum gilt es also genau hinzuhören. Viel wichtiger als in Präsenz. So manche Unsicherheiten und so manches Missverständnis konnte so bereits frühzeitig geklärt werden.
Aktives Zuhören in rein textbasierten E-Learing-Szenarien
Dieser Blog ist so ein rein textbasiertes Szenario ... merken Sie es ... lesen Sie nochmal ein paar Absätze weiter oben ....
...
Haben Sie es gemerkt?
Meine Angewohnheit ist es, wenn ich beim Schreiben denke ... und meinen Lesern die Möglichkeit geben möchte mit zu kommen und mit zu denken ... aber auch sich ihre eigenen Gedanken zu machen ... ein paar "Punkte" einzubauen.
Nach meiner Erfahrung hat jeder solch eine Art zu schreiben. Also jetzt nicht unbedingt meine "..." aber eben seine Art etwas auszudrücken.
Für den E-Trainer/Tutor gilt auch hier sich einzufinden... einzulesen ... zu überlegen wie etwas gemeint sein könnte.
Dabei unbedingt im Hinterkopf zu behalten, dass Sätze völlig unterschiedlich betont werden könnten... Denken Sie nur mal an den Satz "Das haben wir schon immer so gemacht" - allein dazu gibt es die unterschiedlichsten Vorerfahrungen und damit Reaktionen im Kopf.
Und auch hier hilft - immer so früh wie möglich nachfragen, wie etwas gemeint ist. Hinterfragen, klären und sich die Rückbestätigung vom Gegenüber holen.
Fazit:
Für das "aktive Zuhören" im rein textbasierten E-Learning-Szenarien gilt es also genau hinzuzuschauen - und möglichst wenig selbst zu interpretieren (vgl. Artikel "Perspektive Coach als Weiße Wand").
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Mein Resümee:
Ich staune immer wieder wenn ich mich für solche Artikel auf kleine Aspekte im E-Learning fokussiere, wie viel Können und Wissen in der Tätigkeit des E-Trainers steckt.
Aktives Zuhören geht auch in E-Learning-Szenarien - doch es kommt auf die Kompetenz des E-Trainers an!
Schauen Sie also ruhig vermehrt auf die Kleinigkeiten in Ihrer täglichen Arbeit - es lohnt sich!
Herzliche Grüße und eine gute Woche
Anja Röck
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