Freitag, 29. April 2022

Sind Ihre Teilnehmenden im Webinar (inter)aktiv?

Haben Sie aktive Webinar Teilnehmende?

Ausreichend aktiv?

So aktiv, wie Sie es gerne hätten?

Immer wieder höre ich von Webinartrainer*innen, dass die Teilnehmenden nicht so aktiv sind wie geplant und gewünscht - und die Frage: Woran dies denn liegen könnte?

Schauen wir uns dazu ein paar Aspekte an...

4 Fragen - einige Erkenntnisse über die (Inter)Aktivität von Teilnehmenden im Webinar - und was Webinartrainer*innen tun können

"Wie man in den Wald reinruft - so schallt es zurück" heißt es in einem alten Spruch.

Und dieser Grundsatz lässt sich auch sehr gut auf die Aktivität oder eben auch Nicht-Aktivität von Webinar-Teilnehmenden übertragen.

Fangen wir am Anfang an:

Wichtig ist zu verstehen, dass die Kommunikation in virtuellen Räumen oder Webinarräumen trotz dem Einsatz der Webcam überwiegend ohne Körpersprache stattfindet

Und genau daran liegt es eben oft, dass wir nicht so wirklich ein Gefühl für den Gegenüber entwickeln können. So ticken wir Menschen nunmal.

Um dieses "fehlende Gefühl" auszugleichen, Verbindung zu schaffen, setzen sehr viele Webinartrainer*innen zum Austausch mit den Teilnehmenden noch immer sehr oft und manchmal sogar ausschließlich das Mikrofon ein.

Das Mikrofon zusammen mit eingeschalteten Webcams vermittelt uns als sozialen Wesen ein größeres Gefühl von Nähe in einer computervermittelten Kommunikation ohne Körpersprache.

Und doch reicht eine Online-Kommunikation und Interaktion, die sich nur auf die Webcam und das Mikrofon stützt nicht immer aus, um Teilnehmende tatsächlich abzuzuholen, mitzunehmen, einzubinden, deren Bedürfnisse wahrzunehmen und Schwerpunkte im Lernthema entsprechend gestalten zu können.

Fühlen sich aber Teilnehmende nicht wahrgenommen und mitgenommen, sehen sie keinen Nutzen und keine Verbindung zu eigenen Anliegen, können sie keine Verknüpfung mit eigenen Fragestellungen herstellen, dann tun sie eben genau das: Nichts!

Sie werden inaktiv - vielleicht hören sie noch zu - und vielleicht stellen sie ganz am Ende dann doch noch eine Frage.

Aber eben nur: Vielleicht!

4 Fragen, ob Teilnehmende überhaupt interaktiv sein dürfen?!

Lassen Sie uns nun mit vier Fragen mal einen Blick auf die überhaupt vorhandenen Interaktionsmöglichkeiten werfen, die Ihre Webinar anbieten.

Sie wollen direkt reflektieren? Dann springen Sie direkt in die Befragung rein...
Direkt nach dem Absenden erhalten Sie ein Dokument mit den ganzen Hinweisen und Tipps, die hier ausformuliert sind.

Wann dürfen Ihre Teilnehmenden in Ihrem Webinar das erste Mal aktiv sein?

Überlegen Sie kurz:

  • Bei der Vorstellungrunde? 
  • Im Rahmen der thematischen Arbeit? 
  • Am Ende eines Lernabschnittes?
  • Oder gar noch vor Beginn des Webinars?

Wenn Sie sich bei Ihrer Antwort für die Vorstellungsrunde entscheiden würden, was machen Sie denn, wenn es keine Vorstellungsrunde gibt?
Vielleicht, weil sich die Gruppe bereits kennt?
Oder wenn Sie sehr viele Teilnehmende haben, die Sie nicht alle ans Mikrofon lassen können?

Auch bedenken sollten Sie, dass Ihre Webinarteilnehmenden sehr schnell merken werden wie aktiv oder eben auch passiv, Sie sie im weiteren Webinarverlauf sein lassen werden.

Haben Sie sich für die Aktivität im Rahmen der thematischen Arbeit entschieden?
Das ist gut, denn gerade in der thematischen Arbeit ist es wichtig, dass Teilnehmende an eigenes Vorwissen und Vorerfahrungen zum Thema anknüpfen können. Und dazu benötigen sie oft Austausch - und Interaktion.

Denken Sie auch daran, dürfen Teilnehmende nicht aktiv sein, dann "schlafen" sie in gewisser Weise ein, sie driften gedanklich ab - und machen etwas "anderes" nebenher.

Aktivität am Ende einer Einheit? Haben Sie sich dafür entschieden?
Dann ist die Frage - wie lange sind Ihre Einheiten denn?

Wie ja bereits gesagt, ist es bei Lernthemen wichtig, dass Teilnehmende an eigenes Vorwissen anknüpfen können.
Ergeben sich dann Fragen von Seiten der Lernenden und werden diese nicht "an der richtigen Stelle" beantwortet, kann dies zu einem Einbruch in der Lernkurve führen. Mehr noch, gegebenenfalls steigen die Lernenden ganz aus.

Die letzte Option war ja Aktivität durch die Teilnehmenden vor Beginn des eigentlichen Webinars.
Ganz genau - das sollte Ihre Richtung sein.
Bereits mit dem Audio-Check können Sie Teilnehmende aktiv sein lassen und zu einer Reaktion auffordern.
Teilnehmende merken so, dass es für Sie tatsächlich relevant ist, ob Einzelne antworten - auf welche Art und Weise auch immer - und Sie damit wahrnehmen, ob die eingeloggten Personen auch wirklich dabei sind.

Sie sehen also, bereits an dieser Stelle sind wir wieder beim Spruch "Wie ich in den Wald reinrufe" - denn wenn Teilnehmende nicht aktiv sein dürfen, dann sind sie es eben auch nicht.

Wie oft dürfen Ihre Teilnehmenden aktiv sein?

Stelle ich diese Frage an meine Kund*innen dann überlegen die meisten erstmal - und oft bekomme ich dann die Antwort: "Keine Ahnung - ab & zu halt!"

Manchmal kommt von Webinartrainer*innen auch die Antwort: "Ganz klar, nach jedem Lernabschnitt"

Haben Webinartrainer*innen ein verstärktes Gefühl für den eignen Webinarablauf, dann ist es auch öfter die Antwort: "So circa alle 10-15 Minuten, vielleicht auch kürzer oder ein bisschen länger."

Und damit haben wir durchschaut, dass auch hier wieder ein wesentlicher Faktor für die Aktivität oder Passivität von Teilnehmen ist, wie oft sie aktiv sein sollen, dürfen oder gar müssen.

Soweit zu Ihrem didaktischen Ansatz.

Werfen wir jetzt noch einen Blick auf Ihren Webinarraum.
 

Welche Webinarwerkzeuge gibt es in Ihrem Webinarraum?

Was würden Sie sagen?
 

Klar das Mikrofon und die Webcam.


Diese beiden sorgen dafür, dass wir als soziale Wesen etwas mehr von unserem Gegenüber mitbekommen, uns ein Bild (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes) machen können, auch wenn der gerade nicht im gleichen Raum ist.

  • Die Fragen die sich hier nun anschließen sind allerdings, ob nur Sie oder auch Ihre Teilnehmenden das Mikrofon und die Webcam nutzen dürfen.
  • Und noch weiter gefragt: Können Ihre Teilnehmenden das Mikrofon und die Webcam nutzen (technisch, von den Einstellungen und der Bandbreite her) – und ganz wichtig dürfen sie es auch nach Ihrer Webinarplanung auch?


Der Textchat wird oft mit als ersten aufgezählt. Einen solchen finden Sie in nahezu allen Webinarräumen, jedoch sind die Funktionen im Textchat oft unterschiedlich.
Manche Webinarräume lassen beispielsweise zu, dass über den Textchat auch Dateien geteilt werden können.

Doch welche Tools zur Interaktion gibt es denn sonst noch?

Gibt es in Ihrem Webinarraum:

  • die Möglichkeit für Feedbacks bzw. Reaktionen durch Emojis, sodass Sie z.B. für eine schnelle Abfrage bei welcher die Antworten "Ja", "Nein" und "Vielleicht" genügen?

  • Gibt es Umfragen bzw. Abfragen, mit welchen Sie z.B. auch anonymisierte oder personalisierte Fragestellungen mit der Gruppe bearbeiten können?

  • Hat Ihr Webinarraum ein Whiteboard? Mit welchen Darstellungsmöglichkeiten? Und wie können Sie das mit Ihren Teilnehmenden nutzen?

  • Besitzt Ihr Webinarraum gar ein Question & Answer Tool, das haben nicht sehr viele Räume und dabei ist genau dieses Werkzeug wunderbar geeignet, damit Fragen direkt von Teilnehmenden an Webinartrainer*innen zu stellen und auch nur in dieser direkten Kommunikation gesehen werden können. So trauen sich viele auch "dumme" Fragen zu stellen.

  • Und als letzten Punkt noch - verfügt Ihr Webinarraum über Gruppenräume?
    Nicht alle, jedoch viele Webinarräume verfügen über Gruppenräume.
    Mit Gruppenräumen zu arbeiten ist sozusagen die "Hohe Schule". Denn nicht nur Sie als Trainer*in müssen genau wissen, was wann in den Gruppenphasen passiert, sondern Sie müssen Ihre Teilnehmenden darauf auch dann vorbereiten.
    Je nach Zielsetzung, vorhandenem Zeitfenster, Teilnehmeranzahl, macht es entweder Sinn oder eben besser nicht, Gruppenarbeiten durchzuführen – weil sie eben aufwändig sind, gerade für ungeübte Teilnehmende.
    Grundsätzlich gilt jedoch: Gruppenarbeiten sind eine tolle Methode - auch im Webinar!


Mit all diesen Werkzeugen müsste doch Aktion und Interaktion wie von allein gehen, oder?

Wir denken nochmals an den Spruch "Wie man in den Wald reinruft - so schallt es zurück" - denn nur weil die Werkzeuge da sind, wirken diese selbstverständlich nicht von allein, denn meine vierte Frage an Sie lautet:
 

Welche Ihrer Webinarwerkzeuge nutzen Sie - und vor allem regelmäßig?

Denn genau davon ist es wesentlich mit abhängig ob Sie und auch Ihre Teilnehmenden damit arbeiten werden!


Wenn Sie die Webinar-Werkzeuge nicht beherrschen - und das geht nur durch Übung - dann werden Sie diese nicht einsetzen.

Und nur wenn Sie Ihre Webinar-Werkzeuge gezielt einsetzen, genau: dann werden Ihre Teilnehmenden so interaktiv sein, als Sie das gerne hätten.

* * * * * * *

Habe ich Sie ein bisschen in Reflektieren und Grübeln gebracht?

Super!

Sie wollen für sich noch einmal reflektieren? Dann springen Sie hier in die Befragung rein...

Direkt nach dem Absenden erhalten Sie ein Dokument mit den ganzen Hinweisen und Tipps, die hier ausformuliert sind.

 ====>>>> Ich möchte die Hinweise & Tipps

 

Grundsätzlich sind Sie mit der Fragestellung "Wie Sie Ihre Webinarteilnehmenden (inter)aktiver) einbinden können?" nicht allein. U.a. deshalb erstelle ich im Moment einen Selbstlernkurs dazu mit ganz vielen Übungen, Tipps und Aktionen.

Denn bestenfalls ist es jedes Mal eine bewusst und zielgerichtete Entscheidung, wie Sie Ihre Teilnehmenden aktiv sein lassen wollen und können.

Falls Sie also hier noch tiefer einsteigen möchten und auch mitbekommen wollen, wann der Selbstlernkurs fertig ist, dann tragen Sie sich in die News-Liste "Aktivierung von Webinarteilnehmenden" ein.



====>>>> Hier geht´s zur Newslist

 

Die Inhalte hier gibt es auch zum Hören in meiner Podcastfolge.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Webinaren und sage Tschüß, bis bald, online oder in Präsenz...

Herzliche Grüße, Anja Röck

 

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