Eine solche Frage einem Freiberufler zu stellen geht ja
schon fast "eigentlich" gar nicht! Oder?
Und diese Frage dann auch noch vor bzw. in der Urlaubszeit
zu stellen! Das ist doch fast schon anmaßend!
Finden Sie nicht auch?
Wie vor zwei Wochen hat mich die Überschrift in einer
Blogparade von Herrn Einzel auf diese Fragestellung aufmerksam gemacht.
Ich bin Freiberuflerin, selbstständig… also selbst und eben
auch immer wieder ständig. Tatsächlich?
Nein, wenn ich genauer hinsehe, dann habe ich in den letzten
Jahren gelernt wann es Zeit für eine Auszeit ist – sein muss.
Als Trainer ist
man oft und viel gefordert. Als E-Trainer auch noch mit so manchen
Unwägbarkeiten in der technischen Funktionalität konfrontiert (besonders bei
Gewitterstürmen am PC ;-)).
Diese Anspannung sollte man nach meiner Erfahrung auch immer
wieder bewusst versuchen loszuwerden, oder doch zumindest runter zu fahren.
Wie waren die anderen Fragen auf von Herrn Einzel …
"Tut ihr ab und zu
auch mal nix?"
Ja, das schaffe ich in der Zwischenzeit wirklich gut. Wenn
noch Webinare am Abend anstehen, dann baue ich bewusst eine Pause tagsüber ein.
Ich habe festgestellt, dass mir das guttut und dafür sorgt, dass ich dann auch
nach der Online-Session besser abschalten kann.
"Oder vielleicht ein
bisschen nix?"
Ein bisschen nix – das ist nun schwieriger zu beantworten. „Ein
bisschen nix“ bedeutet für mich, dass ich dann nicht ganz bei einer Sache wäre.
Wie gesagt, meine Interpretation! Also entweder arbeite ich – oder ich mache
Pause.
Das „bisschen Nix“ baue ich lieber in Sequenzen in meinen
Tag.
"Würdet ihr gerne
(öfter)?"
Was für eine Suggestivfrage – wer würde das wohl nicht…
Andererseits – was ich tue, das mache ich wirklich gerne.
Und wenn das Nichts-Tun zu lange dauert, dann geht es mir wie den Schulkindern,
die sich am Ende der Ferien anfangen zu langweilen.
"Wie, wo, was tut ihr
nichts?"
Das kommt bei mir auf den Zeitraum an, den ich zur Verfügung
habe. Urlaub ist für mich Auszeit, Off-line-Zeit – und am besten eben auch
verreist zu sein.
Letztes Jahr waren das 4 Wochen im Osten der USA. Neue
Eindrücke sammeln, wirklich abschalten, ganz was anderes denken.
Ich finde 3 Wochen sind am besten geeignet um mich wirklich
zu erholen…
"Oder seid ihr
geradezu abgeneigt und dauernd tätig?"
Abgeneigt gegen Nix-Tun, dass nun wirklich nicht.
Allerdings gibt es bei mir, wie vermutlich bei jedem, Zeiten
in welchen ich (gefühlt) dauernd tätig bin. Große Projekte, anspruchsvolle
Vorhaben, Dinge, die einfach erledigt und fertig gemacht sein wollen. Da kommen
die Pausen dann auch mal zu kurz.
Dies ist nach meiner Erfahrung auch nur dann ein Problem,
wenn man es zu lange macht. Burn-out lässt grüßen!
"Ist Nichtstun
Zeitverschwendung?"
Das ist finde ich schon fast eine philosophische Frage. Da
müssten wir erstmal definieren, was genau denn Nichtstun ist.
Bedeutet dies, dass ich:
- Auch ein Buch lesen darf, welches mich interessiert?
- Mit meiner Familie Interessantes unternehmen darf?
- Oder muss ich dazu bewegungslos auf meinem Sofa liegen und vor mich hinstarren?
Ich überlege gerade, dass alle Varianten ihre Zeit haben
sollten. Manchmal ist es eben genau das Richtige tatsächlich und wirklich
Nichts (!) zu tun.
Ich vermute, das müssen wir anteilig auch immer mal wieder
lernen – einfach nur in und bei uns zu sein und uns selbst zuzuhören…
Also als Resümee: Nichtstun ist auf gar keinen Fall Zeitverschwendung! Jedenfalls nicht für mich!
Oder? Wie sehen Sie das?
Ich für mich werde nun genau dies konsequent in den nächsten
drei Wochen tun.
Urlaubszeit – auch hier auf dem Blog!
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen und erholsamen Sommer!
Erholen Sie sich gut – und üben Sie sich ruhig mal im Nichts-Tun.
Schauen Sie auch gerne auf dem obigen Blog vorbei, der mich
zu diesem Artikel inspiriert hat und finden Sie noch viele tolle weitere
Beiträge.
Auf Wiedersehen dann wieder hier ab dem 07. September.
Herzliche Grüße
Anja Röck
PS.: Für den Urlaub habe ich mir ein wenig Fachlektüre mitgenommen... das Nichtstun ist also doch wieder ein bisschen aufgeweicht... und ich verspreche von den Büchern zu berichten...
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