Kann es Gründe geben sich zu freuen einen Auftrag nicht
bekommen zu haben?
Was sollten das wohl für Rahmenbedingungen sein, die einen
Freiberufler das Resümee ziehen lassen: „Gut, dass es nicht geklappt hat!“
Doch – die Aussage/Frage ist vollkommen ernst gemeint...
Nach meiner
Erfahrung gibt es nämlich Situationen, in welchen ich froh bin, dass es mit dem Auftrag
nicht geklappt hat.
Eine solche Situation erlebte ich im letzten Jahr.
Die nicht eindeutige Auftragslage
Eine Anfrage kam über einen Kunden – ein Kommunikationsthema
sollte im 3D virtuellen Raum umgesetzt werden. Die Anfrage hat mich gefreut,
denn im Augenblick ist die Nutzung des 3D Raumes noch nicht ganz so verbreitet.
Das telefonische Erstgespräch mit dem Kunden erbrachte 1-2 Grobziele
und die Überlegung, ob für die Zielsetzung der 3D Raum oder doch eher der 2D
virtuelle Raum das Richtige wäre.
Da der Kunde hierzu auch noch keine eindeutige Meinung, den
3D Raum aber schon ausgiebig erkundet hatte, entschieden wir uns für ein Treffen
in 2D.
Zusammen mit den Entscheidungsträgern trafen wir uns online
und versuchten näher herauszuarbeiten was genau erreicht werden sollte und wie
der Kunde sich das Vorgehen vorstellte.
Durch viele Erfahrungen als Beraterin und Trainerin, war für
mich schnell klar, dass das eigentliche Anliegen des Kunden mit einer
Veränderung in der Unternehmenskultur verbunden sein würde. Und – dass dies mit
einem einfachen Kommunikations-Webinar eher nicht erreichbar sein würde. Dass
hier über andere, erweiterte Wege zur Umsetzung des eigentlichen Zieles
nachgedacht werden müssen, war jedoch nicht ganz das was der Kunde wirklich
wahrnehmen wollte.
Der Auftrag, der nicht kam...
Es kam daher, wie es kommen musste – der Kunde beschloss
sich noch andere Webinar-Anbieter und E-Trainer anzusehen.
So verging das Jahr – immer wieder war ein kurzer
E-Mailkontakt da, dass noch keine Entscheidung gefallen wäre, aber die richtige
Vorgehensweise sich leider auch noch nicht abzeichnen würde.
Diesen Tenor hatte auch der letzte Mailkontakt im Dezember
2014.
Und – was meinen Sie nun?
Gerne hätte ich diesem Kunden weitergeholfen, ihn gerne
unterstützt und weiter begleitet. Aber ich denke auch: es ist im ersten Schritt
wichtig, dass der Kunde für sich zunächst genau klärt, was er möchte.
Und dann klären wir gemeinsam ob wir in diesem Auftrag
zusammen passen.
Hier war dies nicht der Fall – und darüber bin ich nicht
un-froh. Aus meiner Sicht wäre das eigentliche (!) Ziel mit den Vorgaben und
dem festgelegten Vorgehen sehr schlecht bis nicht erreichbar gewesen. Und
dieses Nicht-Erreichen wäre dann gegebenenfalls auf mich und meine Kompetenz
negativ zurückgefallen.
Haben Sie so etwas auch schon einmal erlebt?
Wie sehen Sie das? Wie immer freue ich mich über Kommentare
und Meinungen.
Herzliche Grüße
Anja Röck
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