Alles was auch nur ein bisschen den Hype der aktuellen Gehirnforschung mitnehmen möchte, verwendet diese Vorsilbe.
Dann schauen wir uns doch diesen Begriff einmal genauer an.
Neurolearning - mein Begriff zum N bei der Blogparade "E-Learning A B C".
Was mit Neurolearning gemeint ist?!
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn wenn man dazu im Netz recherchiert, dann sind unterschiedliche Auffassung zu finden.
"Neurolearning, therefore, is utilising the knowledge we have on how the brain works and applying new learning techniques which affects the brain. So, this form of learning is not just about providing information and allowing it to be absorbed, but it is more so about the learning actually altering how the learner’s brain responds and impacts to the learning." (http://clarityinternational.com/how-will-neurolearning-impact-elearning/)
Joséphine Misson, fasst es in ihrem Artikel unter der Überschrift: "Neurolearning: Factors for an Efficient Learning" (https://blog.wooclap.com/neurolearning-factors-that-improve-efficiency-in-learning-30540d960bb3) zusammen.
Deutsche Websiten zu diesem Thema sind nur sehr wenige zu finden. Und wenn der Begriff doch auftaucht, dann meist nur als Schlagwort und darunter sind dann eher "die üblichen" Aussagen über verschiedene Lerntypen, besondere Lernszenarien und angepasste Lehrmaßnahmen zu finden.
Auf der Site von Herwig Kummer wird man zum Begriff Neuro-Learning provokativ gefragt, "ob man noch alle Tassen im Schrank hat". Sein Blogartikel nimmt sich, aus seiner Sicht "Mythen zum Lernen und dem Mythos, dass das Neuro-Learning der Stein der Weisen" ist, vor.
Interessant fand ich, dass es in diesem Jahr ein Neuro-Learning Forum in München gegeben hat.
Neurolearning, Neuronen & Gehirnforschung
Es scheint die Fachwelt ist sich nicht so ganz einig, ob das Neurolearning nun ein eigener, vielleicht sogar "neuer" Begriff ist, der tatsächlich etwas bestimmtes bezeichnet.
Insgesamt und wenn man sich durch alles durchgelesen hat, scheint es also doch wieder um die Neuronen zu gehen - und damit eben um Gehirnforschung in Verbindung mit Lernen.
Schade - ich dachte auf einen wirklich neuen Begriff gestoßen zu sein. Dieser von mir gewählte Begriff für das N in der Blogparade hat mir als nun beigebracht, dass nur weil ein Begriff "besonders" klingt, noch nicht unbedingt ungeahnte Tiefen erwartete werden dürfen.
Meine Ausflüge in die Neurodidaktik in diesem Jahr hatte ich ja schon im Mai, diese können Sie gerne hier noch einmal nachlesen:
- "Neurodidaktik für Trainer" - Testgelesen vom 08. Mai 2017
- (E-) Trainings & Neurodidaktik (1) vom 15. Mai 2017
- (E-) Trainings & Neurodidaktik (2) vom 22. Mai 2017
- (E-) Trainings & Neurodidaktik (3) vom 30. Mai 2017
Neurodidaktik mein Resümee
"Neue" Begriffe die auftauchen sollte man sich immer sehr genau anschauen, hinterfragen, sich definieren lassen, darüber nachdenken...
Und dann überlegen ob man diesen Begriff wirklich braucht.
Oder - ob es sich nicht doch um "alten Wein in neuen Schläuchen" handelt - und damit wohl eher um ein Marketing-Wort.
Herzliche Grüße und eine gute Woche
Anja Röck
Danke für die Erwähnung und den interessanten Überblick, Anja Röck!
AntwortenLöschenTatsächlich handelt sich aus meiner Sicht bei "Neuro-Learning" um einen neuen (?) Nebelbegriff. Viel wichtiger ist es, das natürliche Lernen bestmöglich zu unterstützen.
Liebe Grüße aus Wien
Herwig Kummer