Montag, 14. September 2015

"Freier Fall", Korsett oder doch was dazwischen?




Rituale & Routine oder doch eher Flexibilität und kreativer Freigeist.


Erfolgreiche Webinare haben meist von allem was…




In meinen Tipps & Tricks für Webinare (stöbern Sie ruhig im Archiv) führe ich immer wieder Beispiele auf die vermutlich eher in die Kategorie Rituale passen. Abläufe, die im Webinar den Teilnehmern Rahmen und „Sicherheit“ geben sollen. 

Routine, dass sind für mich z. B. der Technikcheck am Anfang des Webinars. Das gehört einfach dazu, wird gemacht und dann ist Zeit für den nächsten Schritt.

Dann kommen immer wieder ein paar Rituale, denn auch für E-Trainer sind Rituale hilfreich. Gerade bei erwachsenen Lernenden laufen viele Seminare und auch Webinare oft ganz anders als geplant, da die Teilnehmer auch so einiges an eigenen Vorstellungen haben.


Der Rahmen im Webinar

Rituale helfen einen Rahmen zu geben. Rahmen, also Gerüst, roter Faden (!) genau – es soll und darf kein Korsett sein!

Alles was zu eng ist schränkt ein, wenn nicht mal mehr eine „gedankliche Schleife“ möglich ist, dann versteinert nach meiner Erfahrung auch der Lernprozess selber.

Rituale dürfen also nicht zur einschläfernden Routine werden, sondern müssen immer "ein mehr" bieten.


Doch wie nun mit Ritualen im Webinar arbeiten und trotzdem notwendige Puffer für Flexibilität einbauen? Das ist die Kunst, die es jedes Mal wieder zu managen gilt.

Hilfreich ist es hier bereits im Vorfeld – bei der Entwicklung des Webinares entsprechend zu überlegen und zu planen.

Ich schaue mir dazu meine geplanten Inhalte an und überlege:
  • Wo muss ich etwas (wie ausführlich) dazu sagen? 
  • Wo können und wo sollen die Teilnehmer etwas erarbeiten? 
  • Wo reicht es aus, dass ich es entweder nochmal im Detail erkläre oder die Teilnehmer nur einen kurzen Blick darauf werfen lassen? 
  • Wo muss Platz für die Anliegen der Teilnehmer sein?
Sie merken bereits an den Fragestellungen – in jedem Punkt ist zwar Routine zum allgemeinen Vorgehen, jedoch auch genug Flexibilität um auf jede Gruppe und jede Person entsprechend eingehen zu können.

Das macht die meisten Webinare zwar wesentlich anstrengender, aber auch meist sehr viel interessanter. Ich weiß nie vorher, wie die Session (ver-)laufen wird.

Fast wie bei meinem morgendlichen Spaziergang. Auch so ein Ritual, die mir gut tut. 20 Minuten bin ich (nahezu) jeden Morgen stramm unterwegs. Bei Wind und Regen, bei Schnee und auch jetzt wenn es grad schon um 7.00 Uhr fast 20 Grad hat. Und meist weiß ich erst im Verlauf, welchen Weg ich jeweils auf meiner Runde nehmen werde. Spannend ist auch, wen man so trifft – vor allem um die Uhrzeit.
Eine Routine also, bei der ich nebenher nicht denken muss - aber kann. Eine, die für meine viele sitzende Tätigkeit gut ist – und genug Flexibilität auch mal „morgens um sieben, wenn die Welt noch in Ordnung ist“ einen netten Plausch in der Nachbarschaft zu halten.

Also nochmal zurück zur Einstiegsaussage: 

Rituale & Routine oder doch eher Flexibilität und kreativer Freigeist.

Ich nutze alle Aspekte – beruflich, wie privat und kann dies nur empfehlen.
Außerdem freue ich mich über die Blogparade von Nicole Stroschein, welche mich zu diesem Artikel inspiriert hat.

Herzliche Grüße
Anja Röck

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für deinen Beitrag, liebe Anja. Liebe Grüße und einen kreativen Montag – PS. Stroschein bitte ohne h ;)

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